myHack ist ein Tool, das in Verbindung mit einer im Mac App Store erworbenen OS-X-Version (10.7, 10.8 und 10.9) oder der Snow-Leopard-DVD einen bootfähigen USB-Stick erstellen kann, um damit einen PC mit OS X in Betrieb zu nehmen. Hierfür wird ein USB-Stick mit einer Kapazität von mindestens 8 GByte und Admin-Zugang zu einem System mit mindestens Mac OS X 10.6 Snow Leopard benötigt. Hierbei kann es sich um einen Original-Mac handeln oder um einen Hackintosh (PC-Komponenten mit Max OS). Auch ist die Installation aus einer virtuellen Maschine auf Basis von Mac OS heraus möglich.
Der USB-Stick muss unter dem Apple-Betriebssystem zunächst mit dem Festplattendienstprogramm und der Einstellung GUID-Partitionsschema partitioniert werden. Als Format für das Dateisystem wählt man Mac OS Extended (Journaled). Laut Entwickler soll man auch MBR als Partitionsschema wählen können. Im Test kam es mit einem Kingston USB-Stick allerdings zu einem Boot0-Error, sodass die Installationsprogramm nicht gestartet wurde.
Voraussetzung für myHack
- MyHack muss auf der Festplatte vorliegen. Der Start des Programms vom DMG-Image führt nicht zum gewünschten Ergebnis. Einfach myHack ins Programmverzeicnis kopieren und von dort aus starten.
- Damit die Erstellung des USB-Bootsticks durch myHack erfolgreich verläuft, muss das entsprecende OS-X-Installationsprogramm, etwa Install OS X Mavericks.app, das man aus dem Mac App Store herunterladen kann, vollständig vorliegen. Sobald man dieses für eine Aktualisierungen des Betriebssystems nutzt, wird es anschließend automatisch gelöscht. Man kann es aber aus dem Mac App Store erneut herunterladen.
Los geht’s
Sind die Voraussetzungen (8-GByte-USB-Stick mit GUID und Mac OS Extended (Journaled), OS-X-Installationsprogramm) erfüllt, kann man myHack starten. Als erstes wird das Admin-Passwort abgefragt. Ist man mit einem Konto angemeldet, das keinen Admin-Zugriff bietet, muss man sich mit ab- und mit einem entsprechenden anderen Konto anmelden. Anschließend erscheint eine Dialogbox: Nach Auswahl von “Create OS X Installer“, Installationstyp wie “Create OS X 10.9 Install Disk” und Zielmedium erfolgt noch eine Abfrage, ob die Aktion gestartet werden soll.
Nach dessen Bestätigung startet myHack mit diversen Operationen. Als erstes wird der USB-Stick komplett gelöscht und in “myHack OS X 10.9 Install Disk” umbenannt. Dann wird das Basissystem vom Image “Mac OS X Base System.dmg” auf den USB-Stick kopiert, anschließend folgen die in OS X integrierten Anwendungen (“InstallESD.dmg”). Die Dauer dieser beiden Vorgänge sind abhängig von der Leistungsfähigkeit des USB-Sticks. Im Test mit dem Kingston DataTraveler 102 hat es etwa 20 Minuten gedauert. Für den Fall dass OS X auf einer MBR-Partition installiert werden soll, was nicht zu empfehlen ist, beantwortet man die entsprechende Dialogbox mit “Yes”.
Anschließend kopiert myHack für den Start von OS X auf einem PC wichtige Kernel-Erweiterungen auf den Stick. Problematische Extensions von OS X wie ApplePolicyControl.kext, AppleTyMCED.kext und AppleUpstreamUserClient.kext werden gelöscht. Zum Schluss wird der USB-Stick noch mit dem Chameleon-Bootloader versehen, die entsprechende Partition aktiv markiert, Rechte korrigiert und System-Caches neu erstellt. Dies kann nochmals mehrer Minuten in Anspruch nehmen. Insgesamt dauert die Erstellung des USB-Bootsticks im Test etwa 25 Minuten. Sind alle Aufgaben erledigt, erscheint die letzte Dialogbox: myHack Finished. All processes completed.
Jeder einzelne Schritt wird im Log-Fenster der Tools angezeigt. Nach Beendigung der Aktion kann man diesen nochmals in Ruhe durchlesen und kontrollieren, ob auch alles wie geplant verlaufen ist. Dort findet man auch den Spendenhinweis des Entwicklers. Wer seine Arbeit honorieren möchte kann diese unter http://myhack.sojugarden.com/donate/ erledigen.
Die Installation von OS X 10.9 Mavericks verläuft auf einem PC nur dann erfolgreich, wenn dieser kompatibel ist. AMD-Systeme scheiden von vornherein aus. Aktuelle PCs auf Basis von Intel-Chipsätzen und -Prozessoren in Verbindung mit einer Nvidia- oder AMD/ATI-Karte machen hingegen nur selten Probleme. Der myHack-Entwickler nennt folgende Komponenten, die zu OS X kompatibel sind:
Hackintosh-Empfehlung:
- Prozessor: Intel Core 2 Duo, Core 2 Quad, Core i3, Core i5, Core i7
- Mainboard mit Intel-Chipsatz und AHCI aktiviert
- Mindestens 2 GByte Arbeitsspeicher, 4 oder mehr empfehlenswert
- Grafikkarte von Nvidia der Reihen Geforce 8xxx 9xxx 2xx 3xx 4xx 5xx 6xx 7xx
- Grafikkarte von AMD/ATI der Serien Radeon HD 48xx, 5xxx, 6xxx und 7xxx series graphics cards
- Integrierte Intel-Grafik HD3000/HD4000
- USB-Keyboard und Mouse (Apple-Keyboard empfohlen)
- At least 40GB of internal hard disk space attached to Intel SATA controller running in AHCI mode
Nach der Installation von OS X müssen in den meisten Fällen noch zwei Treiber für die Basisfunktionalität: Sound und Netzwerk. Die Treibersammlung Multibeast 6.0 Mavericks von tonymacx86 (Registrierung erforderlich) ist beispielsweise für Anfänger sehr empfehlenswert. Versierte Anwender können die Kernelerweiterungen auch im InsanelyMac-Forum herunterladen und manuell installieren. Das deutschsprachige Forum http://www.root86.org bietet ebenfalls nützliche Informationen, genauso wie der schon ältere ZDNet-Artikel Praxis: Installation von Mac OS X 10.6 auf einem PC